typographiſche mitteilungen, zeitſchrift des bildungsverbandes der
deutſchen buchdrucker, berlin, 26. jahrgang, august 1929, ſeite 187
jan tſchichold über die kleinſchreibung
das handbuch für zeitgemäß ſchaffende: »die
neue typographie«, von jan tſchichold in münchen ist leider nicht im besitze
aller kollegen; deshalb iſt es angebracht, aus dieſem buche, das im verlag des
bildungsverbandes der deutſchen buchdrucker, gmbh., zum preiſe von 6,50 mark
erſchienen ist, die anſichten tſchicholds über die kleinſchreibung auszugsweise
hier wiederzugeben. auf den ſeiten 81 bis 85 behandelt er dieſes thema. es heißt
dort u. a.: »die allgemeine einſchriftigkeit (die ausſchließliche verwendung
der gemeinen) würde für die volkswirtſchaft von größter bedeutung sein (erſparniſſe
und vereinfachungen auf ſehr vielen gebieten), ſie würde auch eine außerordentliche
erſparnis an zwecklos verbrauchter geiſtiger energie bedeuten. es mögen hier nur
genannt sein: unterricht im ſchreiben und in der rechtſchreibung, große vereinfachung
der ſchreibmaſchinen und ſchreibmaſchinentechnik, gedächtnisentlastung,
typenzeichnung, ſchriftſchnitt, ſchriftguß, ſetzkasten, ſatztechnik uſf.
zugleich mit der ökonomiſch bedingten vereinheitlichung der ſchrift und der
rechtſchreibung erhalten wir eine ſtiliſtisch einwandfreie form als ſchrift:
die minuſkel. die wirtſchaftlichen vorteile verbinden ſich also mit der äſthetisch
beſſeren form.«